Meerkat vs Periscope – Broadcast too full

Meerkat und Periscope sind 2 App’s welche aktuell von sich reden machen. Bei beiden Diensten können Video Live Streams direkt via Smartphone gestreamed und verbreitet werden. Die Streams können kommentiert und via Twitter geteilt werden. Zusätzlich können die Videos bei Periscope nachträglich noch während 24 Stunden angesehen werden. Diese Woche waren nun einige Prominente Nutzer live und mir sind dabei ein paar Themen aufgefallen.

Meerkat

Gestern erschein plötzlich die Meldung „Madonna is live“ über meinen Handy Screen. Also los, sofort ansehen was hier abgeht. Im Meerkat Stream erschien dann das neue Madonna Video zu Ghosttown im Stream. 4400 User waren auf einen Schlag in diesem einen Stream versammelt. Am Ende des Videos wurden die User dann auf das neue Album „Rebel Heart“ mit einem sauberen Call to Action abgeholt, leider habe ich es verpasst einen Screenshot zu tätigen. Am Ende der Übertragung zeigte Meerkat dann sogar an, das insgesamt über 8000 User dem Stream folgten.

Meerkat Stream

Die Übertragung war zu jeder Zeit fliessend und die Kommentare trudelten endlos in ein. Aufgrund der Menge aber nicht wirklich lesbar.

Periscope

Periscope ist die Antwort auf Meerkat von Twitter.

periscope broadcast ist too full

Die am häufigsten gesehene Meldung auf Persicope war „Broadcast ist too full“ was darin endet das kein neuer User mehr kommentieren kann. Es ist dann nur den Usern möglich einen Kommentar abzugeben, welche frühzeitig im Stream waren. Für „Spass“ Streams mit wenigen Usern ist dies kein Problem, für aber grössere Übertragungen schon. Das Limit liegt irgendwo zwischen 100 und 200 Usern.

Neben dem blockieren der Kommentar Funktion mit wenigen Usern ist auch die Qualität des Streamings im Vergleich zu Meerkat schlechter. Bei etwa 1000 Usern in einem Stream ist es in der vergangenen Woche mehrmals vorgekommen das der Stream abgebrochen hat und komplett neu aufgebaut werden musste.

Periscope Stream

Die Kommentar Funktion ist ebenfalls bei grösseren Streams untauglich. Die Sprechblasen mit den Kommentaren sind zu gross. Diese überdecken bei entsprechender Anzahl das Bild des Streams das nichts mehr Sichtbar ist und fliegen andererseits so schnell über den Screen, dass die Kommentare gar nicht gelesen werden können. Diese Funktion benötigt sicher ebenfalls eine Überarbeitung.

 

Wohin geht die Reise

Beide Dienste sind gut gemacht und bergen in verschiedensten Themen Potential. Die Idee und die Umsetzung sind aber nicht wirklich neu. UStream war vor 4 Jahren einer der Dienste welche bereits eine App herausgebracht hatten welche das Livestreaming auf Facebook ermöglichte. Es kam aber leider nicht wirklich zum fliegen. Und wenn ich mir richtig erinnere gab es sogar nochmals einiges vorher ein Schweizer Startup in San Francisco mit dem Namen Kite, welches genau diese Möglichkeit schaffen wollte. Live Streaming über Mobile Geräte.

Beide Apps sind nun Quasi ein Live Youtube oder Live TV bei welchem nun jeder die Möglichkeit hat Sendungen auszustrahlen oder zu wechseln. Weltweit, Jederzeit. Ich kann ohne grosse Infrastruktur der ganzen Welt meine Ideologien mitteilen. Egal wie gut, informativ, marktschreierisch, radikal oder pervers die Bildinformationen sind. Ich habe Gestern auf jeden Fall einige Zeit in den Streams rumgezappt und doch einige Ankündigungen und Live Reviews der Apple Watch angesehen. Es war schon eindrücklich, auch für mich, der kein TV (mehr) schaut.

Was aber nicht passieren darf ist das was Madonna respektive die Marketingabteilung der Plattenfirma gestern gemacht hat. Ich will nicht ein aufgezeichnetes Video von Madonna im Live Stream sehen. Ich will Madonna live sehen und erleben. Wenn ich ein Video sehen möchte dann gehe ich auf Youtube.

Ich hoffe es passiert nun mit den Live Stream App’s nicht das selbe wie mit allen anderen Interaktiven Formaten, das die Werbeagenturen die Offline Welt 1:1 auf das Digital Thema umzumünzen versuchen, das wäre der Tod des Meerkat Live Stream Formates.

Für mich ist auf jeden Fall aktuell Meerkat bezüglich Qualität bevorzugt. Gemäss Informationen ist aber Periscope bereits stärker verbreitet und hat eine höhere Anzahl installierter App’s.

Ich bin gespannt wie sich dies weiter Entwickelt. Gerade in der vorsichtigen und konservativen Schweiz. Und wenn ich das Gestern richtig mitbekommen habe startet @kupfi ab dem 1. Mai einen Livestream auf Periscope. Ich bin gespannt ….

Ich plane auf jeden Fall nächste Woche den Einsatz von den beiden App’s an der Swiss Online Marketing SOM am Meeting Point wo ich am 15.4.2015 den ganzen Tag moderieren werde. Am 16.4.2015 halte ich dann selber um 12:30 einen Vortrag zum Thema Facebook to Store mit einem Praxis Case der Facelift Cloud. Anschliessend werde ich um 13:15 dann den Pitch Webshops an der Swiss Online Marketing moderieren und mein Buch „e- Commerce Praxis-Leitfaden Webshop: Erfolgreich online verkaufen“ vorstellen.

Über Erich Althaus
Erich Althaus, Inhaber noline.ch GmbH, blickt auf langjährige Erfahrung als Projektleiter auf Web-Agentur-Seite sowie als Teamleiter e-Commerce, Online Marketing, New Media in verschiedenen namhaften Schweizer Unternehmen im Einzelhandel zurück. Seine Stationen in der Informatik und Marketing seit 2000 waren UBS, Novartis, Manor, Athleticum, Jumbo, Migros, Interio, Famigros, Ochsner Sport, Dosenbach, Ochsner Shoes. Heute berät Erich Althaus als Inhaber von noline.ch GmbH schweizer Top Retailer in den Bereichen Online Marketing, e-Commerce und Social Media Marketing.

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